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Von den traditionellen Mitteln der Malerei-Chassis-Leinwand ausgehend, sind meine Arbeiten Variationen einfacher Formen, Linien, scheinbarer Raster.
Übereinander gelegt ergeben sich aus den Linien Strahlen und Geometrische Formen.
Vermeintliches Wiedererkennen von Motiv-Referenzen ehemaliger oder zeitgenössischer Kodes ruft aber Mehrdeutigkeit hervor, auf Grund der Tatsache, dass meine Malerei keine Zitate beinhaltet oder Aussagen macht. Jedes Bild ist eine einmalige Kreation und wird nicht wiederholt.
Das Spiel mit Wahrnehmungsschwierigkeiten und -gegensätzen ist das grundle-gende Element in dieser Arbeit. So wie das quadratische Format sind auch die Linien arrangiert und geordnet. Trotzdem erschaffe ich damit Ungleichgewicht und Fehler, die das Quadratische kaputt zu machen scheinen (meistens) und das Ereignis verschwindet, zerbröckelt, verbiegt, explodiert. Die Malerei versucht seinen Platz - Untergrund, Chassis, Leinwand - zu verlassen.
Für die so genannten "Patchworks" versammle ich mehrere dieser "Motive" auf ein und derselben Leinwand und sehr schnell gerät alles durcheinander. Einmal vereinigt verlieren sie ihre jeweilige Identität und treten verändert in einem verdichteten Ganzen zu tage. Obwohl jedes Einzelne sehr strukturiert ist, ergeben sie zusammen ein bildliches Chaos, aufdringlich und gesättigt. Es gibt genauso viele Perspektiven wie Motive!
Das Gefühl von Motiv oder Patchwork ist irreführend; die Tarnung mit dem Dekorativen korrespondiert mit meinem Vorsatz, Spuren zu verwischen und Erlerntes zu relativieren.
Über die Arbeiten mit gefalteten Gemäldeleinwänden stellt sich die Frage der Malerei als Gegenstand und ihrer Grenzen. Am Anfang habe ich einfach einen Trick zu finden gehofft, um, weiterhin die Geometrische Abstraktion definierend, ein nicht - formelles Ergebnis zu erzielen. Die Faltungen sind selten komponiert, resultieren eher aus häufiger Anwendung eines verkürzten Verhältnisses zwischen den Grössen von Chassis und Leinwand.
Die Schwachstelle, der Fehler, das Ungleichgewicht ergeben ein wertvolles Gemisch für meine Forschungen und erinnern daran, dass wirklich noch gar nichts entschieden ist. Ich spiele, auch ironisierend, mit den Paradoxen, den Einsätzen und Unwegsamkeiten der Malerei, ebenso wie mit dem Sinn und der Bedeutung der Geometrischen Abstraktion.
Cathy Jardon
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Copyright: Cathy Jardon |
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